Smartphones

Das Smartphone wird immer mehr zur eierlegenden Wollmilchsau, wird also auch im Fitnesssbereich und zur Navigation am Fahrrad genutzt. Inzwischen gibt es auch schon recht brauchbare Apps.
Ich bin allerdings kein Freund vom Smartphone am Lenker. Das hat mehrere Gründe:

- Wasser- und Staubschutz. Viele XPERIA von Sony verfügen über diesen Schutz. Ohne wird man am Lenker nur einen begrenzten Zeitraum Freude an seinem Smartphone haben.

- Die Halterung. Vom Vollcase bis zum Gummiband gibt es die unterschiedlichsten Lösungen. Ersteres ist ein Klotz am Rad, letzteres testet die Handyschale bei jedem Schlagloch auf Bruchsicherheit.

- Die Akkuleistung. Ein Smartphone mit evtl zusätzlichen BT oder ANT+ Sensoren am Rad, plus Navigation, plus normale Telefonfunktion lutscht den Akku schneller leer als man denkt. Da das Smartphone für mich auch einen Sicherheitsaspekt hat (Notfall Hilfe), lasse ich es lieber in der Satteltasche, wo es auch im Unfallgeschehen besser geschützt ist als am Lenker oder im Trikot.

- Das Display: lässt sich mit Handschuhen nicht bedienen, ist häufig je nach Sonnenstand nur schlecht einsehbar.

- Die Apps: Ich kenne immer noch keine App, die es mit der Funktionalität eines Edge aufnehmen kann. Solange aber die oberen Punkte nicht bereinigt wurden, spielt dieser Aspekt keine grosse Rolle.

Meine Erfahrungen und Tests mit Smartphones beziehen sich auf die Sony XPERIA GO, dann Z1, und aktuell Z5 Compact. Zugegeben, das Display verleitet einen dazu, dem Smartphone den Vorzug zu geben, zu detailliert ist die Darstellung und auch die Option mal eben auf Google Earth zu wechseln ist im Gelände verlockend. Die Praxis belegt aber nahezu täglich, dass man mit einem reinrassigen Radcomputer besser bedient ist.
Beeindruckend ist die Akkuleistung meines Z5 compact schon, aber sobald neben der normalen Smartphonefunktion noch die Hintergrundbeleuchtung bis zum Anschlag hoch gedreht werden muss, sonst sieht man in der Sonne gar nichts und auch alle Sensoren gekoppelt sind, ändert sich das. Angeblich hat dieses Gerät auch einen überdurchschnittlich guten GPS Empfang. Da war auch meine Erwartung im Vergleich zum Edge1000 vergleichbare Tracks zu erhalten ziemlich hoch. Tatsache ist aber, dass es viele GPS Aussetzer und Ausreisser in der Aufzeichnung gibt. Der Edge ist da doch erheblich leistungsfähiger.
Für mich bleibt das Z5 also nur mein Gerät zum Livetracking, Notruffunktion und für den (noch nie dagewesenen) Ausfall des Edge mein Navigations-Rettungsanker.
In diesem Zusammenhang: Was sich im Test am Lenker ganz gut bewährt hat ist der aus Silikon hersgestellte Handyhalter "
finn". Kostet ca. 15€, kann man immer dabei haben und hält das Gerät auch bei Rüttelpassagen absolut fest und sicher am Lenker.

Der Preis kann durchaus gegen ein zusätzliches Navi sprechen. Nicht jeder ist Willens so viel Geld dafür in die Hand zu nehmen. Für Gelegenheitsnutzer mag also das Smartphone eine Option sein, für den engagierten Rennradler oder auch Tourenfahrer kann ich es mit Standpunkt heute noch nicht wirklich empfehlen.

Die Firma Cateye geht dabei mit dem
Padrone Smart+ einen anderen Weg, für mich der vielversprechenste und sinnvollste. Cateye stützt sich dabei auf das Smartphone, welches aber in der Satteltasche sicher verstaut seinen Dienst tut. Am Lenker befindet sich dann der Padrone Smart, ein mit dem Smartphone gekoppeltes Gerät, welches dann Features des Smartphones zur Verfügung stellt.
Dieses Konzept, ähnlich der Smartwatch, ermöglicht erheblich preisgünstigere Displays am Lenker und könnte die Leistungsfähigkeit eines Smartphones komplett ausnutzen.
Leider ist Cateye noch nicht ganz so weit, den Weg finde ich aber richtig.
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